Horizon 2020 der EU: Smart Cities & Communities

Mit Horizon 2020 stellt die Europäische Union eines der weltweit finanzstärksten Förderprogramme zur Verfügung, das 80 Mrd. Euro umfasst. Der Smart Green Tower von Frey Architekten bildet das Leuchtturmprojekt von smartFAB der Stadt Freiburg.

Freiburg, 13.03.2017 – Die Welt wächst kontinuierlich zusammen und Wissenschaften bilden interdisziplinäre Synergien. Um Europa gemeinschaftlich voran zu bringen, stellt die Europäische Union mit rund 80 Milliarden Euro das Förderprogramm „Horizon“ auf. Das Programm soll bis zum Jahr 2020 die Wettbewerbsfähigkeit der EU in Wissenschaft und Wirtschaft stärken sowie zunehmend Unternehmen bei Lösung der anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen einbinden. Auf diese Weise wird die gesamte Innovationskette von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung abgedeckt und Brücken zu Strukturfonds geschlagen.

Unter Koordinierung der Stadt Freiburg nehmen über 60 Partner aus Industrie, Forschung, Politik und die Städte Aalborg (Dänemark), Bologna (Italien) sowie im Konsortium Kaunas (Litauen), Maribor (Slowenien) und Almada (Portugal) im Projekt „smartFAB“ teil. Frey Architekten gehört mit dem Leuchtturm- und Präferenzobjekt Smart Green Tower zu den ausgesuchten Partnern.

smartFAB implementiert Stadtquartiere mit Vorzeigecharakter und vereint darin die nachhaltigen Themen um Energie, Gebäudetechnik, Elektromobilität, Informations- und Kommunikationstechnik. Freiburg, Aalborg und Bologna setzen Pilotprojekte in Gang, deren Beispiel die Städte Kaunas, Maribor und Almada folgen.

In Freiburg ist smartFAB im neuen Entwicklungsgebiet Green Industry Park tätig, der ebenfalls das ehemalige Güterbahnhofsareal und den Smart Green Tower beherbergt. Das ganzheitliche Konzept des Smart Green Towers fügt sich in die Ziele von Horizon 2020 bestens ein. Die Hochleistungsphotovoltaik-Fassade stammt vom Hersteller SI Module, die in der Solarhauptstadt Freiburg ihren Sitz hat. Für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung ist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme zuständig. Mit einem Powermanagement-System (Effizienzanalyse, Gebäude- und Raumautomation) von Siemens lassen sich alle Gewerke steuern, überwachen und optimieren, nachhaltig Energie sparen und Kosten senken.

Da die Energieerzeugung des Smart Green Tower temporär über den Eigenbedarf hinausgeht, wird eine flexible Energiespeicherung in Form einer Batterieplattform der Megawattklasse aufgebaut. In Phase 1 wird dies eine Lithium-Ionen-Batterie  vom Hersteller ads-tec sein, die in Phase 2 von einer Redox-Flow-Batterie ergänzt wird. Damit entsteht ein Großspeicher, der die Fähigkeit besitzt, erneuerbare Energie aus dem ganzen Stadtteil zu sammeln, zu verwalten und somit Energie-Spitzenlasten auszugleichen.

Lösungen für die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen eröffnet das sogenannte pro scholare-Prinzip, das eine heterogene Bewohnerschaft vorsieht und aktive Moderation des sozialen Miteinanders betreibt. Vorbilder sind dabei existierende Projekte, in denen Stadtplaner Wolfgang Frey bereits seit Jahrzehnten das pro scholare-Prinzip verfolgt, und das Projekt Heidelberg Village. Letzteres wurde für sein integratives und generationsübergreifendes Wohnmodell auf dem Demografiekongress in Berlin unter Schirmherrschaft von drei Bundesministerien prämiert.

Dieter Hackler, Ministerialdirektor a.D., stellt in seiner Laudation zur Preisverleihung das große Engagement von Frey Architekten für eine soziale Architektur mit Blick auf Bedürfnisse und Veränderungen der Gesellschaft heraus: „Wolfgang Frey und sein Team sind wunderbare Visionäre und Pioniere für unsere Gesellschaft und unser gesellschaftliches Miteinander in unserem Land des Langen Lebens, realistische Visionäre mit Bodenhaftung, die mit ihrer Art des Bauens Räume schaffen, in denen wir Menschen unser Leben in Gemeinschaft, im sozialem Kontext verwirklichen können.“

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